Texte

Michael Sazarin Landschaft 2

Ich will so wenig wie möglich,
von aussen in das Bild
hineintragen.

Mich interessiert das Spontane,
der schnelle Impuls, reagiere
am liebsten auf Strukturen.

Sie dienen als
Anhaltspunkt, in dem ich mich
intuitiv,
imaginativ in eine fremde, mich
selbst überraschende

Bildwelt hineinmale.
Wo der Blick stürzt,
sich verliert,
wo kein Oben und Unten
kein Anfang noch Ende,
alles variabel scheint,
da beginnt die Magie.

Das ist das Niemandsland,
der unverbrauchten
unersättlichen Bilder.

Wenn es nichts mehr ist

und dennoch etwas darstellt,
nichts von aussen Abgebildetes,
sondern aus sich heraus sich selbst
trägt.

Unverbrauchte Bildereignisse schaffen,
sie sollen überraschen,
prinzipiell unendlich sein.

Meine neuen Bilder werden mir immer ähnlicher,
sie werden immer mehr von weniger.

Weniger ist bekanntlich mehr,
doch auch hier, wird meine Konsequenz,
nicht die eines Esels sein.
Sonst gerad, ich noch zur letzten Freiheit der von mir selbst.

Verwirrung des nicht weiter Wissens
Da wird der Rhythmus der Schläge der Bilder
Genau in dem Masse der Ohnmacht lockert sich’s
Wird frei von Logik dem vorhersehbaren Wollen
Und es wird überflutet…Uferlos schwappe ich
Von Bild zu – unnachbildbar.

Dieser Freischwung der fiebrig weiter
In vulkanischen Strömen über mich fliesst
Das ist der Stand der heilig…
Die Stunde des Gebets.

Gutes Bild weiss vom Bilde nichts
und ist dennoch und gerade deshalb,
weil es entworden quasi ein Bild von nichts ist,
so ist es ähnlich dem selben,
nämlich dem Künstler – welcher entleert seiner
selbst,
also ohne Ego entäussernd schafft.

Weil der der nicht mehr will noch
kann er das Unmögliche schaffen,
dem Nichts Ähnlichkeit verleiht.

Die Würze meines Könnens,
ist das Misslingen, ist Liebe,
das ist die Chance; die Aufgabe –
des Selbst – Malen – Wollens.
Im Abgeben des Egos.
In dessen Zernichtung des in sich Fallen…
sich frei geben, geschehen lassen.

Das Wollen muss raus ( und nicht nur in der Kunst )
in dem Moment wo du nicht mehr willst,
…aufgibts …. schon gestorben bist
und dennoch lebst; dann bist du frei.

Frei von dir selbst, diesem unsäglichen Wollen,
denn es ist unmittelbar eindeutig und verständlicher Verzicht
auf Eigenwillen.

Da es eben kein Willensakt,
sondern nur rechte Zeit,
die existent durch Empfindung des Gewahrwerdens
innerer Stimme ist.

Grösse heisst:
Sich selbst zu Grabe tragen,
aber vor allem Fleiss und immer wieder dies,
… zu Grabe tragen

Beim selbstbestimmten Sehen,
besteht die Möglichkeit des Betrachters,
sein inneres Bild,
zu sich selbst vordringen zu lassen.

Auf subjektive Betroffenheit, auf Intensität,
kommt es an.

Der Rest ist Wolke…

Sehr ähnlich, doch was soll’s denn sein?

Ich werde den Zufall doch
nicht sich selber überlassen

Es muss immer etwas offen,
unausgesprochen bleiben.
in der Ahnung liegt der höchste Wert.

Aus Lösungen Rätsel malen.

Ich lasse alles zu und offen,
biete alles, bestätige nichts.

 

Das Medium ist die Botschaft.

Ungegenständlich doch
konkrete Bilder.
Meine Bilder sehen nicht aus wie etwas,
sondern sie sind etwas!

Es gibt zwei Arten von Bildern:
Gute und jene die es bleiben.

Es gibt kein (noch so schlechtes) Bild,
das durch Übermalung nicht überwunden werden kann.

Ich werde euch mit noch mehr Bildern strafen…..
mit besseren geisseln.

ja, die starken sind stark aus ihrer schwäche
so wie die schwachen schwach…, vor lauter stärke,
kann der kräftigste kaum sich bewegen;
der weise wird staunend…sprachlos.

das alles ist so folge wie richtig denn 1 + 1 zwei sind,
denn alles geht aus seinem gegenpart hervor
und daher ist es auch wahr, dass so stärker man einen trieb
entwickelt – so anziehender es wird, sich in sein
gegenteil zu stürzen.

der männlichste mann – ist zugleich am meisten frau
und so widersinnig es scheint, so werden die schwachen
die stärksten und die sogenannt starken, werden
dann die kümmerlichsten sein.

der kreis schließt sich.

ja, alles…und auch wir haben unsere zeit,
denn sogar der distel eselszungen lungern

doch bis dahin tanzen wir auf einem seil und der abgrund
der sich uns auftut, der sind wir selbst.
werden wir strauchelnd…fallen in die tiefen unseres
ichs hinein oder durch uns durch…
den anfang mit dem ende das ende mit immer neuen
anfängen verbinden lernen?

natürlich werden wir – die stärksten verlierend
unsere individualität am ende doch die sieger
unser aller selbstes sein.

so hab keine angst, denn es ist nur das sehen deiner schönheit
das schwindet – nicht aber das leben, das ewig
ein gewaltig begreifen müssen und besessen werden ist.

inzwischen leben wir von der lust hin zur trennung

und darum kann lieben nur, wer schenkend – so dem tod
vorauskommt und sagt:
er ist bei mir – so doch liebe ich…
dich.